ATP Hongkong: Knappes Aus – Ofner muss auf Finalpremiere noch warten
Zum nunmehr dritten Mal in seiner Karriere nach Kitzbühel 2017 und Astana 2023 hatte Sebastian Ofner das Halbfinale eines ATP-Events erreicht. Doch auf seine Finalpremiere muss der 27-Jährige vorläufig weiter warten: Nach drei starken Siegen musste sich der Steirer bei den Bank of China Hong Kong Tennis Open am Samstagmorgen nach MEZ nur knapp geschlagen geben. Der St. Mareiner (ATP 43) unterlag in der Vorschlussrunde dem Finnen Emil Ruusuvuori (ATP 69) nach Satzführung und hartem, 2:12-stündigem Kampf mit 6:4, 5:7, 3:6. Dank den eroberten 100 ATP-Punkten wird er sich am Montag dennoch erstmals unter den Top 40 in der Welt finden, und zwar auf Platz 37. Vor den Australian Open in Melbourne bestreitet Ofner noch ein weiteres ATP-250-Vorbereitungsturnier auf Hartplatz: das ASB Classic in Auckland. In Neuseeland startet er als Nummer sieben der Setzliste sogleich gegen den Ex-Weltranglistenzehnten Denis Shapovalov (ATP 109) aus Kanada, der nach einer Verletzungspause seit Wimbledon 2023 eine Wildcard benötigte.
Ofner hatte das bisher einzige Duell mit Ruusuvuori 2019 beim Davis Cup in Finnland mit 3:6, 4:6 verloren. Dieses Mal war der Schützling der ATC-Akademie von Wolfgang Thiem, vor Ort von seinem Touring Coach Stefan Rettl betreut, einem Erfolgserlebnis bedeutend näher. Zwar musste Ofner ein Break im ersten Spiel gleich wieder abgeben, doch nach je einer weiteren Chance auf beiden Seiten gelang ihm die Vorentscheidung im ersten Satz zum 5:4. Im zweiten Durchgang hatte er, nachdem er bei 3:4 selbst ein 0:40 bei eigenem Aufschlag gedreht hatte, bei 5:5 gar eine Breakchance, die jedoch ungenützt blieb – und den Wendepunkt in der Partie darstellte: Nach 30:0-Führung musste Ofner anschließend den Satzausgleich hinnehmen. Im dritten Abschnitt drehte er bei 2:3 abermalig ein 0:40 nervenstark um, hatte schon Spielball zum 3:3, beim insgesamt fünften Breakball fiel im Endeffekt aber doch das 2:4. Weitere Breakmöglichkeiten gab es nicht mehr, Ruusuvuori servierte trocken zum Sieg aus.
„Heute war Ruusuvuori einfach eine Spur besser“, befand Ofner gemäß sport.orf.at nach seinem so knappen Aus. „Es war ein Match auf einem sehr hohen Level und es haben nur ein paar Punkte entschieden. Trotzdem war es ein richtig gutes Turnier mit richtig guten Matches.“ Der bevorstehende Sprung unter die Top 40 sei „natürlich sehr fein. Das erste Mal, wieder ein kleiner Meilenstein. Ich glaube, dass da vielleicht heuer, wenn ich das die Saison durchspielen kann, sogar ein bisserl mehr drinnen ist.“ In Auckland werde er jetzt bei seiner Australian-Open-Generalprobe „versuchen, das Beste herauszuholen, dann ist eh schon Melbourne.“